Eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung oder Aufmerksamkeitsdefizitstörung wird in erster Linie von einem Kinder-und Jugendpsychiater diagnostiziert. Im Vorfeld können einige Merkmale abgeprüft werden, die diese Störung als Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten vermuten lassen. Hierzu kann eine erste Anamnesestunde in meiner Praxis Auskunft geben.
Die Verhaltensauffälligkeiten von AD(H)S-Kindern werden durch eine neurobiologische Funktionsstörung im Gehirn ausgelöst. In den Gehirnabschnitten, die für die Konzentration, Wahrnehmung und Impulskontrolle zuständig sind, ist das notwendige Gleichgewicht wichtiger Botenstoffe gestört. Diese sogenannten Neurotransmitter sind maßgeblich für die Informationsverarbeitung ankommender Reize verantwortlich. Da die neurobiologischen Ursachen einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung nicht beseitigt werden können, gilt es, die Symptome zu behandeln. Wichtigstes Ziel ist dabei, die unaufmerksamen, hyperaktiven und impulsiven Verhaltensauffälligkeiten des Kindes zu normalisieren. Internationale, wissenschaftliche Studien empfehlen eine Kombination verschiedener Behandlungsbausteine im Rahmen einer Therapie, eines Trainings. Die drei wichtigen Säulen dieser Behandlung bestehen aus
1. pädagogischen Maßnahmen, in denen Eltern und Lehrer eingebunden sind,
2. Psychotherapie kombiniert mit einem individuellem Training für das Kind/dem Jugendlichen
3. der Einsatz von Medikamenten (von einem Kinder- und Jugendpsychiater verschrieben)
Wie die Behandlung im einzelnen Fall aufgebaut wird, richtet sich vor allem danach, wie stark die Symptome ausgeprägt sind. Auch der Leidensdruck des Kindes oder Jugendlichen mit ADHS und seiner Familie spielt hier eine mitbestimmende Rolle.
Das Training kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden. Voraussetzung für dieses Training und jede individuelle Behandlung ist eine intensive, motivierte und aktive Mitarbeit des Kindes und auch der Eltern.
1. Informationsphase:
Beratung und Aufklärung der Eltern gemeinsam mit den betroffenen Kindern/Jugendlichen über AD(H)S
familiäre Strukturen, Verhaltensmuster zwischen Eltern, Kind/ern & Geschwistern werden genauer betrachtet
2. Trainingsphase:
Verhaltenstraining für Kinder und Jugendliche, Elterntraining, Schultraining
Im Training lernen die Kinder/oder Jugendlichen sich selbst wahrzunehmen, sich des eigenen Verhaltens bewusster zu werden, mit dem Ziel sich selbst besser steuern zu können.
3. Auswertungsphase:
Überprüfung der erreichten Verhaltensänderungen